Gut, dass gerade kein Fahrrad kam: Ortstermin mit Vertreterinnen und Vertretern der SPD und Grünen.
Kaum vorstellbar, dass eine solche Verkehrsführung geduldet wird und den rechtlichen Vorgaben entspricht: Auf einem schmalen Fußgängerweg von ca. 1,80 m werden Spaziergänger*innen und Fußgänger*innen in beide Richtungen geführt und zusätzlich soll diese Engstelle Platz bieten für den Radverkehr in zwei Richtungen – und das alles tatsächlich direkt an einer Bushaltestelle. Das gibt es nicht? Doch – und zwar bei uns in Güls!
Gülser Wunderwerk: Auf diesem schmalen Fußweg links sollen Fußgänger und Radfahrer in je zwei Richtungen Platz finden!
Mehrere Gülser Bürger hatten sich in letzter Zeit an die Grünen und die SPD gewandt und auf diese Gefahrenstelle aufmerksam gemacht. Und es verwundert tatsächlich nicht, dass es hier immer wieder zu Konflikten zwischen Radfahrern und Fußgängern kommt. Vor allem im Sommer treffen hier manchmal ganze Gruppen von mittlerweile in der Mehrzahl mit Elektrorädern ausgerüsteten Radtouristen auf Spaziergänger mit oder ohne Hunde und Kinder und alle fühlen sich auf diesem schmalen Weg im Recht! Tatsächlich werden die Radfahrer aus beiden Richtungen auf dieses schmale Stück geführt und die sind auf dem Moselradweg durchaus mit einem ordentlichen Tempo unterwegs. Da wird dann schnell mal geklingelt oder „Achtung“ gerufen, die Spaziergänger erschrecken sich zu Tode und springen bestenfalls zur Seite und gelegentlich ertönt von der ein oder anderen Seite auch ein Fluch. Das kann so nicht gewollt sein, denn wie schnell könnte da wirklich einmal etwas Ernsthaftes passieren…
So trafen sich interessierte Bürger, die Vorsitzenden der Gülser SPD und der Grünen (Toni Bündgen und Hans Ternes) mit dem Ortsvorsteher Hans Peter Ackermann, der auch die grüne Expertin für Stadtentwicklung Andrea Mehlbreuer (Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität) mitgebracht hatte, an dem neuralgischen Punkt, um Lösungsmöglichkeiten zu diskutieren.
Letztlich waren alle einer Meinung: Der Fußweg und der Radweg müssen an dieser Stelle getrennt werden, so dass beide Gruppen an Sicherheit gewinnen. Die eleganteste Lösung wäre es, die Haltebucht für Busse zu entfernen und den so entstandenen Straßenraum den Radfahrern zur Verfügung zu stellen, sodass die unter der Moselbrücke noch getrennt verlaufende Wegeführung einfach fortgesetzt werden könnte. Der Bus der Linie 343 der VRM, der sowieso nur noch fünfmal täglich dort anhält, muss dann auf der Fahrbahn halten, was ja im weiteren Verlauf der B 416 Richtung Koblenz sowieso schon an den beiden Gülser Haltestellen die Regel und auch so gewollt ist. Hinter der Haltebucht moselaufwärts kann dann der Fußweg leicht versetzt da laufen, wo jetzt eine Grasfläche ist, bis beide Wege wieder in die sowieso getrennten Fuß- und Radwege münden. Falls diese bauliche Veränderung nicht möglich sein sollte, könnte der Fußgängerweg auch hinter der Bushaltestelle und der mächtigen Kastanie her geführt werden und der bisher vorhandene Bürgersteig für die Radfahrer reserviert und als Radweg gekennzeichnet werden, sodass Gefahrensituationen vermieden werden. Die beiden Vertreter der Ortsbeiratsfraktionen von SPD und Grünen verabredeten einen entsprechenden Antrag für die nächste Ortsbeiratssitzung und hoffen auf eine schnelle Umsetzung.
(Anmerkung: Immer wenn von Radfahrern und Fußgängern die Rede ist, sind auch Radfahrerinnen und Fußgängerinnen gemeint – obwohl: Wenn geflucht oder geschimpft wird, sind es meistens eher die Männer ;-)).