Wegen der überraschend notwendig gewordenen Neu-Wahl für das Amt des Ortsvorstehers zum 21.11. berief die SPD Güls für den 26.10. eine außerordentliche Mitgliederversammlung ein. Hierbei sollte dem unabhängigen Kandidaten Hans-Peter Ackermann, dem nach einem einstimmigen Vorstandsbeschluss die Unterstützung der SPD zugesagt wurde, Gelegenheit gegeben werden, sich vorzustellen und die Fragen der Mitglieder zu beantworten.
Hans-Peter Ackermann bei seiner Ansprache an die SPD Mitglieder
In seiner Rede dankte er zunächst den beiden anwesenden ehemaligen Ortsvorstehern Hermann-Josef Schmidt und Eckhard Kunz, die das Amt entscheidend geprägt haben und „große Fußspuren hinterlassen“ für die gute Zusammenarbeit. Auch dem scheidenden Bundestagsabgeordneten Detlev Pilger zollte er Respekt: „Ich wäre nicht angetreten, wenn Detlev kandidiert hätte“. Nun verzichteten im Gegenzug die Genossen darauf, einen eigenen Kandidaten aufzustellen, um dem unabhängigen Kandidaten keine Stimmen wegzunehmen. Ackermann betonte anschließend die vielen gemeinsamen Ziele von Grünen und SPD und berichtete von der guten Zusammenarbeit beider Teams im Wahlkampf. Zu seinem Lebenslauf zählte er die wichtigsten Fakten auf, wobei neben der Karriere über Volksschule, Ausbildung und Betriebswirtschaftsabschluss über den zweiten Bildungsweg bis zur erfolgreichen Übernahme 1984 und Fortführung des Gastronomiebetriebs in der Poppenstraße auch der politische Weg beeindruckte: Seit 1982 bei den Grünen aktiv, ist er nicht nur im Ortsbeirat in Güls sondern auch als Stadtrat in Koblenz vertreten, war Oberbürgermeisterkandidat und hat auch bei diversen Hindernissen und Problemen mit der Verwaltung seinen Humor nicht verloren.
Zu seinen Zielen gab er an, darauf hinarbeiten zu wollen, die Dorfgemeinschaft unter langfristiger ökologischer Perspektive zu stärken. Dazu gehöre für ihn die Unterstützung der Gülser Vereine und der Angebote für den Tourismus, Stärkung des sozialen Zusammenhalts z.B. mit Leitfaden für Straßenfeste und Dorf-App, bewahrende Dorfentwicklung v.a. über Renovierung vorhandener Gebäude statt Versiegelung von Grünflächen. Zudem habe er verschiedene Ideen zum Stadtdörfer-Projekt mit Umbau des Dorfgemeinschaftshauses und ökologischer Gestaltung des Ortes.
In den anschließenden Diskussionen mit den Gülser Genossen wies er aber auch auf die begrenzte Macht und Einflussmöglichkeit des Amtes hin, das z.B. beim Thema Verkehr keine grundsätzliche Änderung der Bebauung ermögliche. Dennoch zeigte er kreative Ideen bspw. beim bekannten Parkplatzproblem, wo er auf neu aufkommende Alternativen zum eigenen Auto wie Carsharing hinwies oder die Möglichkeit ein eigenes Budget für den Ortsbeirat zu beantragen. Eine Frage zur Erweiterung der Sport-Flächen begrüßte er, da ein weiterer Grasrasen beim aktuellen Bedarf an Bewegungsmöglichkeiten für Kinder besonders durch die Pandemie-Einschränkungen sinnvoll sei.
Abschließend schaffte es der erfahrene Betriebswirt, die Genossen statt zur Internationalen zum Lokal-Hit „Mir säin die Gölser“ anstimmen zulassen und bewies dass er als unabhängiger Kandidat den richtigen Ton für alle Gülser*innen treffen kann.
Der 1. Vorsitzende der Gülser SPD nutzte die Mitgliederversammlung darüber hinaus, um zwei neue Mitglieder im Ortsverein zu begrüßen und ihnen ihre roten Parteibücher zu überreichen. Ebenso erhielten zwei Mitglieder eine Ehrung für jeweils 40 Jahre Parteizugehörigkeit mit entsprechender Nadel und Präsent. Helga und Hans Nell, der schon mehr als ein halbes Jahrhundert zur SPD Familie gehört und in diversen Ämtern als Ortsbeirat und Stadtrat für die Partei aktiv war, wurden von den Anwesenden nochmals zur Diamantenen Hochzeit beglückwünscht.
Die Vorsitzenden sehen die mit fast 30 Personen trotz Corona-Zeiten gut besuchte Veranstaltung als Beleg, wie wichtig den Gülser Genoss*innen die Lokalpolitik ist und richten den Appell an alle Gülser, per Briefwahl oder persönlich am 21.11. von ihrem Wahlrecht für den nächsten Ortsvorsteher Gebrauch zu machen. Unter kontakt@spd-guels.de oder Facebook können auch Fragen der BürgerInnen an den Kandidaten weitergeleitet werden.
Im Bild oben befinden sich neben dem Vorsitzenden Toni Bündgen (links) und den Geehrten (von rechts: für jeweils für 40 Jahre Mitgliedschaft Rolf Nell und Dieter Wilden, Neumitglieder Andreas Schmitz und Horst Gärtner) auch der scheidende Bundestagsabgeordnete Detlev Pilger und das Ehepaar Helga und Hans Nell, das kürzlich diamantene Hochzeit feierte und langjährig die Gülser SPD geprägt hat.