Bereits in den letzten 10 Jahren hat sich die Infrastruktur des BSC Güls sensationell entwickelt. Lag der „alte Tennenplatz“ noch 2014 mehr oder weniger trostlos in der Gülser Gemarkung, so ist die Örtlichkeit heute kaum wieder zu erkennen. Zunächst wurde ein neues Tennen-Kleinspielfeld gebaut, dann wurde der seinerzeit fast 40 Jahre alte Hartplatz in einen Rasenplatz umgewandelt und in 2019 wurde dann noch ein Cage-Soccer Platz auf dem BSC-Sportgelände eröffnet. Im Jahr 2023 wurde sodann der Parkplatz an den Gülser Sportanlagen komplett erneuert und ganz aktuell entsteht zwischen der TC Tennisanlage und dem BSC Sportplatz noch eine neue Outdoor-Fitnessanlage. Insgesamt eine tolle infrastrukturelle Entwicklung für Güls und viele sportlich aktive Menschen in und um Güls.
Diese deutlich verbesserten Rahmenbedingungen und auch das angrenzende Neubaugebiet Güls Süd mit vielen jungen Familien führten dazu, dass der BSC Güls in den letzten Jahren einen rasanten Zulauf an Jugendspielern verzeichnen konnte.
Die Vielzahl der Fußballmannschaften führte jedoch zu einer mehr oder weniger ständigen Überlastung des „großen Rasenspielfeldes“. Der BSC hatte daher bereits im Mai 2022 Vertreter der Stadtverwaltung Koblenz, alle Gülser Stadträte und die Vorsitzenden der Gülser Parteien zu einem Gespräch über die Möglichkeiten der Erweiterung des Tennen-Kleinspielfeldes eingeladen.
Bei diesem Termin hatte der Verein dann seine „Ist-Situation“ plausibel und nachvollziehbar darlegen können. Festzustellen war demnach insbesondere, dass der BSC Güls im Jugendbereich eine tolle Entwicklung genommen hat und inzwischen in allen Jugendbereichen von den Bambinis bis zur A-Jugend am Start ist; in manchen Jugendbereichen wurden sogar 2 oder 3 Mannschaften gemeldet.
Dieser Boom der BSC-Fußballabteilung führt aber leider auch zu Problemen mit der Kapazität der Sportanlage. Zurzeit steht dem BSC in Güls selbst „nur“ der Rasenplatz zur Verfügung; die jüngeren Jugendmannschaften (bis E-Jugend) dürften darüber hinaus nach den Verbandsbestimmungen ihre Spiele auch auf dem Tennen-Kleinspielfeld austragen. Der Rasenplatz selbst braucht logischerweise auch Regenerationszeiten und steht daher nicht ganzjährig zur Verfügung; so mussten fast alle BSC-Mannschaften ein Teil ihrer Heimspiele außerhalb von Güls (z.B. Goldgrube oder Rübenach) austragen. Dass diese Vorgehensweise mit vielen Abstimmungsproblemen und Schwierigkeiten verbunden und darüber hinaus für eine gesunde Vereinsentwicklung nicht förderlich ist, versteht sich von selbst.
Aber auch wenn der Gülser Rasenplatz zur Verfügung steht, ist festzustellen, dass die Platzkapazität von einem Platz aufgrund der erfreulich positiven Vereinsentwicklung des BSC nicht mehr ausreichend ist. Wenn der BSC Güls in der Saison 2022/2023 mit ca. 15 bis 18 Mannschaften – von den Bambinis bis zu den Alten Herren“ – an den Start geht übersteigt das im Prinzip die Belastbarkeit des Rasenplatzes schon deutlich. Improvisieren mit den Platzkapazitäten für Training und Spiel sowie ständige Spielverlegungen gehören für die BSC-Verantwortlichen quasi zur Tagesordnung.
Ein Zustand also, der für eine gewisse Zeit händelbar, auf Dauer aber untragbar ist!
Zur Historie sollte man noch wissen, dass bereits Ende der 1970er Jahre bei Einweihung der damaligen Bezirkssportanlage „Auf dem Hübel“ die Fläche, die heute das Tennen-Kleinspielfeld sowie die daneben liegende heutige Ausgleichsfläche beinhaltet, als Rasenfußballplatz im Bebauungsplan 259 ausgewiesen und geplant war. Zunächst verhinderten damals die „klammen Kassen“ der Stadt Koblenz die Umsetzung, später wurde aufgrund der seinerzeitigen sportlichen Talfahrt des BSC das Projekt Rasenplatz nicht weiterverfolgt. Im Rahmen des Neubaugebietes Güls -Süd wurden dann um die Jahrtausendwende Teile dieser Fläche durch die Verwaltung und die Politik dem Sport leider entzogen; diese werden seitdem als Ausgleichfläche genutzt.
Dieser Fakt hatte schon zur Folge, dass der BSC bei seinen Bemühungen um Verbesserung und Erneuerung seiner Vereinsinfrastruktur schon in der Vergangenheit nicht unerheblich eingeschränkt wurde. Anstelle eines möglichen „normalen“ Neubau eines zusätzlichen Fußballfeldes konnte aufgrund der Verkleinerung der zur Verfügung stehenden Fläche in 2016/2017 nur ein zusätzliches „Tennen-Kleinspielfeld“ errichtet werden und der seinerzeitige Sportplatz wurde – unter erheblicher finanziellen Beteiligung des BSC Güls – vom Tennenspielfeld zu einem Rasenplatz umgewandelt.
Diese Projekte – der Neubau des Tennen-Kleinspielfeldes und die Umwandlung des „großen“ Tennenspielfeldes in einen Rasenplatz – waren in der Summe sowohl vom finanziellen als auch vom organisatorischen Aufwand wesentlich schwieriger zu bewerkstelligen als der – in der Ursprungsplanung Ende der 1970er Jahre angedachte – Neubau eines Rasenplatzes neben dem bestehenden BSC-Tennenplatz.
Aus all den o.g. Gründen hatten die 3 im Gülser Ortsbeirat vertretenen Parteien SPD, CDU und Grüne dann im Sommer 2022 einen gemeinsamen Antrag zum Thema „Erweiterung der Sportanlage Güls im Winninger Weg“ eingereicht und einstimmig beschlossen. Dieser Antrag forderte die Stadtverwaltung auf, die Möglichkeiten auszuloten, das bestehende „Tennen-Kleinspielfeld“ auf die Größe eines „normalen“ Rasenfußballplatzes um- und auszubauen.
Dass dies nicht „von heute auf morgen“ gehen würde war allen Beteiligten von vorne herein klar, zumal bei einem Ausbau des Tennen-Kleinspielfeldes die Ausgleichsfläche für das Neubaugebiet Güls -Süd tangiert würde. Aber seit der Verabschiedung des o.g. Beschlusses durch den Gülser Ortsbeirat im Sommer 2022 sind schon einige weitere Schritte erfolgt. So hatte der Gülser Ortsvorsteher Hans-Peter Ackermann in einen Aufruf die Gülser Bevölkerung gebeten, der Stadt Koblenz über das Ortsvorsteherbüro Flächen als Ersatz für die für eine Sportplatzerweiterung benötigten Ausgleichsflächen zum Kauf anzubieten. Hiervon wurde auch rege Gebrauch gemacht, so dass der Ortsvorsteher dem städt. Umweltamt eine Liste mit potentiell zu erwerbenden Grundstücken in der Gemarkung Güls zur Bewertung als mögliche Ausgleichsfläche einreichen konnte. Das Umweltamt hat die Liste zwischenzeitlich auch bewertet und mit ihren Anmerkungen hinsichtlich der „Brauchbarkeit als Ausgleichsfläche“ an das Baudezernat übermittelt, wo diese nun geprüft wird.
Der Gülser SPD Vorsitzende Toni Bündgen hat nun Kontakt zum neuen Baudezernenten Dr. Andreas Lukas, welcher erst seit dem 01.05.2024 im Amt ist, aufgenommen und ihm den Sachverhalt ausführlich dargelegt. Es wurde bereits für Juni ein Ortstermin vereinbart, an dem neben einigen BSC-Vorstandsmitgliedern auch viele Gülser Kommunalpolitiker verschiedener Parteien teilnehmen werden. Der Gülser SPD-Stadtrat Detlev Pilger merkt an: „Wir wollen mit Dr. Lukas besprechen, wie die Angelegenheit forciert werden kann. Man muss aber auch realistisch bleiben. Die finale Umsetzung dieses Projektes wird noch einige Zeit dauern“.
Fazit: Die Gülser Politik muss hier zusammenhalten; es gilt das Motto: