Der Einladung zur Jahreshauptversammlung der Gülser SPD im Weingut Lunnebach folgten in diesem Jahr (am 15.9.2022) nicht nur über 25 Mitglieder, sondern auch der Innenminister von Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz, sowie der Bundestagsabgeordnete Dr. Thorsten Rudolph.
Der SPD-Landesvorsitzende berichtete in seinem Grußwort, dass er trotz seiner vielen Termine wegen der aktuellen Krisen gerne zu den Ehrungen in den Gülser Ortsverein komme. Denn unsere Demokratie lebe von den Menschen an der Basis, die sich nicht nur in vielen Vereinen engagieren, sondern auch die Zusammenhänge und politischen Entscheidungen vor Ort erklären. Hierfür wolle er persönlich danke sagen an die Mitglieder, die seit vielen Jahren auch über schwierige Phasen hinweg der SPD die Treue gehalten haben und aktuell bei den vielen Herausforderungen unserer Demokratie mehr denn je gefordert seien. Mit Blick auf Anneliese Schmidt, die vor „sagenhaften“ 70 Jahren in die SPD eingetreten ist, drückte er seinen Respekt für die Leistungen der Nachkriegs-Generation aus, die schon viele Krisen hat meistern müssen. Gerade diese Geehrten seien sehr gefordert gewesen und zeigten bewundernswertes Engagement für die Demokratie. Der Vorsitzende der rheinland-pfälzischen SPD überreichte dann die Urkunden für langjährige Mitgliedschaften: Anneliese Schmidt wurde für 70 Jahre, Willi Bündgen für 60 Jahre, Hermann Schäfer, Roland Weber und Helga Nell für jeweils 50 Jahre, Hiltrud Rotthoff für 40 Jahre und Alfred Weber für 30 Jahre Parteizugehörigkeit geehrt.
Die Geehrten von links: Alfred Weber, Hermann Schäfer, Hiltrud Rotthoff,
MdB Dr. Thorsten Rudolf, Ortsvereinsvorsitzender Toni Bündgen
Anneliese Schmidt, Willi Bündgen
SPD-Landesvorsitzender Roger Lewentz
Helga Nell und Roland Weber
Versammlungsleiter Detlev Pilger
Anschließend berichtete der Bundestagsabgeordnete Thorsten Rudolph, der nach seiner erstmaligen Wahl in den Bundestag Mitglied im wichtigen Haushaltsausschuss wurde, von seinen Erfahrungen in Berlin. Er wisse, dass die SPD in der öffentlichen Wahrnehmung aktuell nicht gut rüber komme, was vor allem auf Aktionen der politischen Opposition zurückgehe. Diese versuche die Regierung durch polemische Kritik schlecht zu machen statt umsetzbare Verbesserungsvorschläge einzubringen, da sie schon auf die kommende Wahl schiele. Er gab auch zu, dass einige Genossen durch den völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine vor den Scherben ihrer Friedenspolitik stehen und der Kanzler Olaf Scholz mehr Unterstützung aus der Partei bekommen müsse. Zur Energiepreis-Krise berichtete er von den Entlastungs-Paketen, die im Gegensatz zu den weder durchdachten noch nachhaltigen Forderungen der Opposition konkret seien. „Eine Entlastung von 2000 Euro im Jahr ist nicht nichts“. Trotzdem könne er verstehen dass bei vielen Menschen noch Unzufriedenheit vorherrsche, weil unklar bleibe wer am Ende wirklich wie viel bekomme. Für weitere Entlastungen müsse die Schulden-Bremse erneut ausgesetzt werden, was die zukünftigen Generationen belaste, oder die Steuern erhöht werden, was mit dem Koalitionspartner FDP nicht so einfach umzusetzen sei. Aber weitere Pakete werden kommen, ist sich Thorsten Rudolph sicher, sobald genauer feststehe, wieviel Entlastung konkret nötig ist. „Keiner soll hungern und frieren müssen!“ Zum Thema Waffenlieferungen führte er aus, dass weiter keine Kampf-Panzer geliefert werden, da Deutschland die Ukraine als Partner mit zur Verteidigung dienenden Waffen unterstütze, aber nicht als Kriegs-Teilnehmer mit Angriffs-Waffen. Deutschland gebe am meisten Geld, liefere das drittgrößte Materialkontingent. Abschließend rief er zur Geschlossenheit auf, dass „Wir als West Block mit unseren Partnern zusammen agieren müssen“.
Dann wurden den neuen Mitgliedern Doreen und Matthias Werth sowie Angela Casselmann ihre Parteibücher übergeben und sie in der SPD-Familie herzlich willkommen geheißen.
Die neuen Genoss*innen (v.l.) Matthias Werth, Angela Casselmann und Doreen Werth erhalten
von Toni Bündgen (Mitte) und Dr. Thorsten Rudolph (rechts) ihre roten Parteibücher.
Rückblick auf vergangene Amtszeit
Der Vorsitzende Toni Bündgen konnte im Rechenschaftsbericht vermelden, dass der mit über 70 Mitgliedern große Ortsverein seine Mitgliederzahl halten konnte. Bei einer Klausurtagung zur zukünftigen Ausrichtung des Ortsvereins brachten sich die aktiven Genoss*innen mit ihren Vorstellungen ein, die traditionsreiche Partei auch weiter für alle Bürger*innen als Mitmachpartei attraktiv zu halten und auch Jüngere und Frauen für die politische Arbeit zu gewinnen. Dass sich viele alte und neue Mitglieder hier engagierten und ein ganzes Wochenende investierten wurde als nicht selbstverständlich gelobt. Neben der Neugestaltung der Website, die von Pascal Klingmann bereut wird und von Jutta Fried durch die Rubrik Gleichstellung erweitert wurde, konnte die Satzung modernisiert werden. Die Vorstandsarbeit wurde durch Online-Konferenzen, Austausch in Messenger-Gruppen ergänzt und zeitgemäßer gestaltet.
Mit mehreren Ausgaben des SPD-Mitteilungsblatts Gülser Echo, die von Achim Böttcher in seiner Freizeit professionell gestaltet wurden, konnte sich die SPD den Güler Bürgerinnen und Bürgern in vielen Artikeln, die von mehreren Genoss*innen geschrieben wurden, präsentieren. Neben den traditionellen Veranstaltungen wie dem Osterstand war der Ortsverein im Ortsvorsteher-Wahlkampf aktiv und konnte den Ortsvorsteher-Kandidaten bis zur Wahl erfolgreich begleiten.
Die „SPD hört zu“-Abende zu “Starkregen-Ereignisse” und “Energie der Zukunft” wurden von den Gülser Bürger*innen gut angenommen. Ebenso hat sich der politische Stammtisch „SPD trifft Güls“, der an jedem ersten Donnerstag im Monat in lokalen Gastronomie-Betrieben abgehalten wird, als regelmäßig besuchte Diskussions-Veranstaltung etabliert.
Die neue Ausrichtung des Heyerbergfest nun auch auf Familien, die vor allem Sandra und Horst Gärtner sowie Andreas Schmitz federführend organisierten, wurde als wichtiger Impuls hervorgehoben. Für das nächste Jahr, so wurde selbstkritisch angemerkt, sollte jedoch der Bier-Vorrat aufgestockt werden, der aufgrund des großen Andrangs zu früh zur Neige gegangen war.
Die Ortsbeirats-Fraktion, die aus 4 Mitgliedern besteht, hat bei jeder Vorstandssitzung Gehör und war wie eh und je in der Lokalpolitik mit ihren Anträge z.B. zu einem Defibrillator, Treppengeländer Im Pühlchen, Parkplätze an Sportplatz, usw. sehr geschäftig.
Der Versammlungsleiter Detlev Pilger vor, der auch Vorsitzender des SPD-Stadtverbands ist, bescheinigte dem Ortsverein, dass er nicht nur zu den mitgliederstärksten zähle, sondern auch zu den aktivsten.
Neue Genoss*innen in den Vorstand gewählt
Bei den Vorstandswahlen wurden die bisherigen Amtsinhaber Toni Bündgen als 1. Vorsitzender, Ralf Zipper als Kassierer und Pascal Klingmann als 2. Vorsitzender und Schriftführer ohne Gegenstimme in ihren Ämtern bestätigt. Zusätzlich wurde die Genossin Sandra Gärtner, die erst bei den letzten Vorstandswahlen vor 2 Jahren ihr Parteibuch erhalten hatte und sich in der Zwischenzeit bereits sehr aktiv in die Ortsvereinsarbeit eingebracht hatte, zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Als Beisitzer*innen wurden neben Achim Böttcher und Detlev Pilger auch die vier neuen Genoss*innen Angelika Casselmann, Horst Gärtner, Andreas Schmitz und Doreen Werth erstmals vorgeschlagen und allesamt gewählt.
Der wiedergewählte Vorsitzende Toni Bündgen gratulierte den Gewählten und bedankte sich abschließend bei allen, die in der Vergangenheit zum Erfolg des Ortsvereins beigetragen haben und bei denen, die sich auch in Zukunft für Güls und die sozialdemokratischen Werte einsetzen. Selbstverständlich freut sich die SPD-Familie auch weiterhin über neue Gülserinnen und Gülser jeder Altersstufe, die Lokalpolitik mitgestalten wollen und den guten Kontakt zur Landes- und Bundespolitik nutzen möchten. Für weitere Informationen stehen wir Interessieren und Beitrittswilligen jederzeit über das Kontaktformular zur Verfügung!